Nachdem ein Heimatgefühl in Columbus aufgekommen war, machten wir uns auf den Weg nach Washington. Auf der Fahrt fiel uns auf, dass wir in der Nähe vom Shenandoah Nationalpark waren. Somit nahmen wir den kleinen Umweg in Kauf und fuhren zu dem 105 Meilen langen Park. Dort verbrachten wir zwei wunderschöne und ereignisreiche Tage, sahen viele unterschiedliche Tierarten auf unseren Wanderungen und genossen die traumhafte Aussicht vom Gipfel des Stony Man, der 1222 m über dem Meeresspiegel liegt. Die Nacht verbrachten wir ganz legal auf einem Campingplatz im Nationalpark.

Wie geplant ging es dann nach Washington. Hier kamen wir bei einer Frau mit einer nervigen Katzen und einem knuffigen Hund unter. Die Katze beobachtete jeden unserer Schritte und schleckte unsere Teller aus, nachdem wir sie in die Spüle gestellt hatten. Laut Vermieterin sollte das so sein. In der Stadt machten wir das, was alle Touristen am liebsten sehen:

Weißes Haus
National Gallery of Arts
Washington Monument
Lincoln Gedächtnisstätte

Nach vier Tagen in der Hauptstadt fuhren wir in das 300 km entfernte Atlantic City. Es wird häufig als „Mini Las Vegas“ bezeichnet, da es dort viele Casinos gibt. Zusätzlich liegt es am Meer und hat eine schöne Strandpromenade. Dort verbrachten wir lediglich einige Stunden, da es uns zu touristisch war.

Die Nacht verbrachten wir in der Nähe von Philadelphia, damit wir den kommenden Tag gleich nutzen konnten. Unsere Gastgeberin Dina wohnte in Collingswood, dass bedeutete für uns eine Bahnfahrt von 15 Minuten nach Philly. Collingswood ist ein sehr künstlerisches Dorf, in welchem wir den ersten Tag genossen. Am darauffolgenden Tag war eine Tour mit unserer persönlichen Führerin Vivi geplant. Hannes kannte Vivi von seiner ersten Weltreise und hatte nach der Planung unseres Road Trips sie über unseren Besuch in Philly informiert. Sie zeigte uns ihre Stadt mit allen Sehenswürdigkeiten, wie die City Hall, Independence Bell, Hafenprominade, Rocky Steps und Rittenhouse Park. In einem bekannten Restaurant ließ Hannes sich das berüchtigte Philly Cheese Steak schmecken. Sina aß ein Stück Pizza, welches sich als eine volle Mahlzeit heraus stellte.

Es ist eine der bekanntesten Filmszenen überhaupt: Boxer „Rocky“ sprintet unter treibenden Fanfaren eine Treppe hinauf und reißt die Hände nach oben. Diese Treppe findet man am Museum of Arts. Dies war eines unserer Highlights während den Tagen in Philadelphia.

Dann stand uns der Flug nach Miami bevor. Wir gaben das Auto bei der Vermietung am JFK Flughafen zurück, weil dort auch schon unser Hinflug landete. Leider sollte sich das nicht als richtig rausstellen. Denn 20 Minuten später bemerkten wir, dass unser Flug nicht vom JFK sondern von Newark abfliegen sollte. Unser Flug sollte in 1,5h starten und der Weg von einem zum anderen Flughafen würde 1h brauchen – ohne Rushhour. Doch in diese wären wir auf jeden Fall gekommen. Also machten wir uns schnurstracks auf, um der Airline Bescheid zugeben, dass wir nicht im Flieger sitzen würden. An dem Schalter begrüßte uns ein netter Mann, dem wir unsere Lage schilderten und ihm unsere Flugnummer gaben. Er konnte unter dieser Flugnummer keinen Flug finden, der um die von uns genannte Uhrzeit starten würde. Das machte uns stutzig und er machte sich auf die Suche nach dem Grund. 10 Minuten später hatten wir die Antwort, unser Flug wurde eine Stunde vorgezogen und stand gerade auf dem Rollfeld zum Abflug bereit. Diese Information war an uns vorbei gegangen. Hilfsbereit wie der Mann war, buchte er uns auf den nächsten Flug um. Dieser sollte in 3 Stunden von Newark abgehen und wir würden ausschließlich die Zusatzkosten für unser Gepäck tragen. Mit 25$ pro Rucksack war das tragbar und vollkommen angemessen. Nach diesem Schlamassel waren wir froh, als wir nachts um 1 Uhr an der Autovermietung in Miami ankamen. So etwas wird uns kein zweites Mal passieren!