Nach fünf Tagen in New York holten wir unser Auto ab, welches wir für drei Wochen gemietet haben. Am Schalter der Autovermietung fragte uns der Angestellte wie lange und welches Auto wir reserviert haben. Wir gaben ihm die Info, dass wir einen Minivan mit umklappbaren Sitzen benötigen. Er lachte und meinte „Ihr habt zu zweit einen Minivan?“ So etwas hat er wohl noch nie gehabt. Normalerweise buchen diesen Siebensitzer nur Großfamilien. Wir erklärten ihm lachend, dass wir in dem Auto schlafen möchten, falls wir keinen Campingplatz finden würden und daher so ein Großes benötigen. Gut, dass wir bis dahin nicht wussten, dass sich die Suche nach Campingplätzen sehr schwierig gestalten wird. Unseren Wünschen entsprechend bekamen wir einen Chrysler Town & Country.
So machten wir uns auf nach Bosten. Die erste Nacht im Auto verbrachten wir auf einem Parkplatz eines Golfclubs. Am nächsten Morgen hatten wir leider sehr viel Pech mit dem Wetter – es regnete. Trotz guter Kleidung waren wir schnell durchnässt. Daher entschieden wir uns zur Weiterreise, nachdem wir alle wichtigen Sehenswürdigkeiten von Boston angeschaut hatten. Hierzu liefen wir über den sogenannten „Freedom Trail“, welcher uns direkt zu den sehenswerten Plätzen, wie der Old Granary Burial Ground (Friedhof), Faneuil Hall, Old State House, Public Garden, Old North Church und das ausgediente Kriegsschiff USS Constitution führte.
Boston ist vorallem als Universitätsstadt bekannt. Die bekanntesten Universitäten sind die Harward University und das Massachusetts Institute of Technology (MIT). Das MIT ist spezialisiert auf die Forschung in Physik und Ingenieurwesen. Da wir beide technisch versierte Menschen sind, besuchten wir neben dem Campus auch noch das MIT Museum, in welchem aktuelle und vergangene Forschungen im Bereich Robotik ausgestellt werden. Ein weiteres Teilgebiet war die Fotografie, in welchem die Studenten ihre Projekte präsentierten.
Harvard ist eine private Universität auf der über 27.000 Studenten ausgebildet werden und zur Ivy Leauge gehört. Gegründet wurde sie im Jahr 1636 als Ausbildungsstätte für Geistliche. Daraus entstand Harvard, die damit die älteste Uni von den USA und eines der bekanntesten der Welt ist.
Der nächste Stopp war die Halbinsel Cape Cod, welche im östlichen Teil von Massachusetts liegt. Im Sommer zieht diese schöne Gegend jede Menge Touristen an. Sie genießen die vielen Strände und das Meer. Zahlreiche Schilder am Wegesrand und den Stränden deuten daraufhin, dass hier Tierliebhaber auf ihre Kosten kommen. So sind hier häufig Robben, Wale oder Schildkröten zu sehen. Leider hatten wir in dieser kurzen Zeit keines dieser Tiere zu Gesicht bekommen.
Wir kamen am frühen Abend an und machten uns gleich auf die Suche nach einem passenden Campingplatz. Erst nach einigen Anrufen begriffen wir, dass es eine weitere Nacht im Auto geben wird. Dieses Mal im hintersten Eck auf einem Pub Parkplatz.
Um 5:30 Uhr klingelte unser Wecker, denn wir wollten uns den Sonnenaufgang nicht entgehen lassen. So machten wir uns halbverschlafen zum östlichsten Punkt von Cape Cod auf und genossen den wundervollsten Sonnenaufgang seit langem.
Eine Dusche wäre nach den Tagen im Auto auf jeden Fall angebracht. Wir suchten uns einen Strand aus, an dem normalerweise gleich nach dem Baden geduscht werden konnte. Hier machte uns die Nebensaison das zweite Mal einen Strich durch die Rechnung. Wieder hatten wir Pech, die Duschen waren abgeschalten. So duschten wir mit einem kalten Wasserkanister – der eine hielt den Kanister und der andere duschte. Dann andersrum. Eine sehr mühsame und kalte Prozedur, aber sehr effektiv.
Unser nächstes Ziel sollte Montreal in Kanada sein. Nach einer langen Fahrt suchten wir einen guten Übernachtungsplatz 250 km entfernt von Montreal auf, da der Weg zu unserem Ziel für diesen Abend zu weit war. Hier bot sich ein Touristen Center von Vermont zur Hilfe an. Wir erklärten der netten Dame, die wie sich später raus stellte Nancy hieß, dass wir auf der Suche nach einem Campingplatz sind, um dort zu übernachten. Wie auch schon davor hatten wir kein Glück, es war kein Campingplatz offen. Nach der Abfrage von weiteren Möglichkeiten bot uns Nancy schließlich an, bei ihr eine Nacht zu verbringen. Das nahmen wir natürlich dankend an. Da sie allerdings bis 23 Uhr noch arbeiten musste, vergnügten wir uns solange im Touristen Center mit Tee, Keksen und kostenlosen Wlan. Nach einer erholsamen Nacht in Nancy´s stilvoll eingerichteten Haus bekamen wir ein super leckeres Frühstück mit Früchten und selbstgemachten Müsli (Granola). Wir versprachen ihr, das Etikett ihres Müslis mit auf die Weltreise zu nehmen und Fotos davon auf unseren Stopps zu machen und auf den Blog zu stellen. Thank you Nancy for this wonderful time. We love your Granola so much!
Nach dieser Süßen Mahlzeit fuhren wir weiter nach Montreal und übernachteten standesgemäß auf einem Golfparkplatz, der in der Nähe eines Tümpels lag. Hier machten wir unseren Abendspaziergang hin, wo wir einige schöne und auch traurige Eindrücke sammelten. Aus unbekannten Gründen schwammen zahlreiche tote Fische am Ufer. Trotzdem genossen wir den wunderschönen Sonnenuntergang in aller Ruhe.
Am nächsten Morgen erwartete uns ein regnerischer Tag. Wir entschieden uns einen Bade-Tag einzulegen und ließen uns dazu im Informationszentrum beraten. Mit einer Auswahl von drei Schwimmbäder machten wir uns auf zum Ersten. Das war etwas außerhalb von Montreal und war dann auch noch geschlossen. Wir hatten einfach kein Glück mit dieser Stadt.
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